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Blog von Karin Brandl

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Bilder,Texte,Hörstücke © Alchima® Karin Brandl

Ich bin so frei! -  4.2.2022

Keiner kann mich erreichen, wenn ich nicht will. Ich hab' kein Multifon und bin nicht in Krampus' Buch, der alle Sünden fotografiert und festhält und an Nikolausi dann die Rute zückt. Zu späht, zu späht, zu ausgespäht. Das kann die beste Hex' dann nicht mehr wenden!

Mich hingegen können auch Chines*innen nicht einfangen und sonst kein Unterdeckenagent. Kein Robotnik kann heute noch Telefon. So vielen fehlen schon die Finger zum Tippen einer Email, von den Kapazitäten auf dem Mainboard unter der Frisur ganz zu schweigen. Generation Wotzdepp. What? Wos? Wia gäht denn des? Ja ich weiß das nicht.
Mir genügt ein Telefon. Das war mal was. Ganze Sätze sprechen und mit der Stimme. Wow!

 

Abb.: Brandl, Fotostilleben - Charivari, (bayrischer Amulettzauber) 2016


 

Der Vollmond vom September 2021
Astrologische Betrachtung von Karin Brandl  - 25.9.2021

 

Der Vollmond vom 21.9.2021 - 1.56 Uhr MEST (mit AC Löwe für Berlin) stellt die Sonne in den Fokus. Er widerspiegelt den hohen Druck des Wahlkampfs auf jene, die sich um die Regierungsmacht bemühen.

Die Sonne steht mit Mars zusammen im 3. Haus, als Teil eines Großen Trigons im Luftelement. Reden und Denken dreht sich um immer gleiche Themen im Kreis.
Lilith am Mondknoten im Neugierzeichen Zwillinge, wirft dabei ein Licht auf blinde Flecken, Lügen und Verschwiegenes.
Saturn am DC im Wassermann zeigt hingegen, wie hilfreich Ernsthaftigkeit und Wahrheitsliebe sein können. Wahrheit bringt also Glück!

Die Sonne (“Regierung”) beschwört martialische Archetypen (schlagende Worte wie Härte, Durchgreifen, Steuern usw.) und gleichzeitig ist sie servil.
Mars übt gerne Druck aus, worauf Überhitzung droht. Bekämpfen will der irdische Olymp seine Konkurrenten, während er den Wählern diensteifrig serviert, was sie vermeintlich wollen. Allzu starke Sprüche könnten sich aber schnell als heiße Luft erweisen, zumal diese die Angst vor Macht- und Gesichtsverlust kaum kaschieren.

Am entscheidenden Hebel sitzt der Fischemond (das "Volk") im 9. Haus. Das Volk hat sich schlau gemacht und Analysen erstellt. Es steht Liliths Enthüllungen und Saturns Aufklärung näher, als der Sonne. Viele blicken nun durch und prüfen genau. Das astrologische Symbol verwendet hierfür das Bild der "Spektralanalyse", dabei wird Licht durch ein Prisma bzw. eine Substanz gelenkt und das entstehende Farbspektrum ausgewertet. Eine sehr subtile Analyse, die feinste Details preisgibt. 
Der Mondknoten fordert dazu auf, sich mitzuteilen, wobei es weniger darum geht, was man glaubt, sondern WER man IST. Es geht ums Sein und um Haltung. Zusammen mit Liliths Autonomie, kann der blinde Glauben und das Mitläufertum des Südknotens in Schütze, überwunden werden.
Bürger einer Demokratie sind kein Glaubenskonvent, sondern sie bilden ihre Verkörperung, sie SIND die Demokratie. Ist sie gesund, dann heilt sie sich selbst. In dieser Haltung sind die Menschen keine "Opfer" von Regierenden, aber auch keine “Geretteten”. Sie sind selbstverantwortliche Individuen. Gut so!

Jahreshoroskop 2022 siehe hier   von Karin Brandl 

 

 

 

Wer anderen eine Grube gräbt,
fällt selbst hinein
-  15.6.2021

Seit Jahrhunderten zitiert die Großmutter frechen Buben und Mädels Spruchweisheiten. Sie treffen immer noch. Warum? Weil die Kinder in der Schule nichts Richtiges lernen? Oder weil jeden Tag ein Schlaubold erwacht, der meint, er hebe die Welt aus den Angeln?

Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg‘ auch keinem andern zu!

Wenn du die Welt verbessern willst, mußt du diese zauberhafte Wahrheit unter die Leute bringen. Sie offenbart ein tiefes Bewusstsein magischer Zusammenhänge. Paß auf, was du aussendest - es kehrt nämlich zu dir zurück. Ja, jeder Dreck! So lautet hier die Logik.
Noch deutlicher wird in der Hinsicht das Sprichwort: Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. - Bumm, da liegt er jetzt! Der Täter wird sein eigenes Opfer. Das sind respektable Ergebnisse sprichwörtlicher Magie.

Übrigens, die gefürchtete „Schwarze Magie“ ist keineswegs so schwarz, dass man sie nicht sieht. Es handelt sich um negative Energien, wie Bosheit, Lüge, Neid, usw. - alles ganz alltäglich. Magisch denkend, prägt der Volksmund hierfür profunde Warnungen. So besagt etwa eine alte Regel: Gleich zu gleich gesellt sich gern. Das heißt, gleich schwingende Seelen ziehen sich an. Schau dir die Leute an, die du anziehst, dann erfährst du etwas über dich.

Auch Opfer und Täter sind energetisch verbunden. Wirft das Opfer die Opferhaltung über Bord, findet der Böse kein Opfer mehr. Ein klarer Spurwechsel. Gut so. Ansonsten droht vielleicht das „Gesetz der Serie“, wo eine bestimmte Situation sich mehrfach wiederholt. Ein Unglück kommt selten allein, heißt es dann. Unheil hat in der Tat oft dämonische Begleiter. Wer anderen schaden will, erzeugt absichtlich eine negative Situation, die er allerdings nie ganz kontrollieren kann. Sie gilt immer auch für ihn selbst. Er steht nicht außerhalb, wie er vielleicht meint, sondern mittendrin.
Bereut der Üble, kommt sein schlechtes Gewissen hervor. Das ist bekanntlich kein sanftes Ruhekissen. Wer sich da nicht schleunigst entschuldigt, ist selber schuld. Denn Unruhe zieht unruhige Dämonen an, die mit Übeltätern üble Spiele treiben. Das geschieht von selbst. Dämonen sind emotionale Projektionen der Seele. Wer Schadensdämonen aussendet, wird Schaden ernten. Schadenwollende Wesen umschwärmen ihn, wie die Motten das Licht. Und: Gleich zu Gleich gesellt sich ja gern. Wer sich solche Geister heranzieht, dem ist nicht zu helfen. Sein Ärger hört erst auf, wenn er sich selber ändert oder schlußendlich in die eigene Grube gefallen ist.

 


 

Seelenlose    -  19.4.2021

Der Körper ist unsere Verbindung zur Natur. Die Seele ist das Wesenhafte im Inneren und unser Band zum Unsichtbaren. Meist sind Menschen sowohl Körper, als auch Seelenwesen, zudem gibt es Wesen ohne Körper und nicht zu vergessen, gibt es auch Körper, denen es an der Seele mangelt.

Seelenlose sind gern Mechanisten, die oft dumm bleiben, da der denkende Verstand, welcher gewohnheitsmäßig von sich glaubt, das ganz große Rad zu drehen, naturgemäß von geringerer Reichweite ist, als die intuitive Seele.
In der Seelenlosigkeit erscheint alles einfacher gestrickt und vordergründig. Das unsichtbare Hintergrundrauschen empfangen Seelenlose nicht.
Vermögen ist für sie ein Kontostand und nicht etwa eine Kunst. Das ist auch der Grund, warum Seelenlose oft nicht so viel können, wie sie meinen. Bekanntlich kann man mit Geld zwar viel, aber eben doch nicht alles kaufen, schon gar keine erfüllte Seele.
Die käme nie auf korrupte, böse Abwege, welche ja, wie man weiß, stets mit einem ganzen Trottoir von Abhängigkeiten gepflastert sind. Seelenvolle lehnen düstere Steige für ihre ewigen Fußabdrücke rundweg ab. Das Falsche rührt sie nicht. Flecken von unverzeihlicher Dummheit, will eine weise Seele nicht auf ihrem Kleid aus Licht.

Den Seelenlosen fehlt meist Empathie. Sie fühlen nicht und lieben nicht, allenfalls unter Bedingungen. Was gilt ein Herz dem Herzlosen? Er vernimmt sein Pochen ja nicht!
Alles was er kennt ist diesseitig - Materie, Gesetze, Klage und Gericht.

Seelen glänzen in der Ewigkeit. Unendlich ist ihr wahrer Ort. Doch wo wohnen Seelenlose? Diesseits nur und auf der Erde, dort wo alles mal ein Ende hat. Hohle Körper, die ohne Seele leben, enden mit dem Tod.

 

 

Wen stört Kunst? - interaktive Kunstaktion von Karin Brandl

 


 

Neumond-Horoskop für Januar 2021
Astrologische Betrachtung von Karin Brandl  - 14.1.2021

Jetzt ist bald Kassensturz  - Die Konjunktion vom 13.Jan. 2021 - 06.01 Uhr MEZ auf 23° Steinbock, ist eng mit Pluto verbunden. Die Aspekte bilden eine Schüsselform, die sich zusammen mit dem aufsteigenden Mondknoten auf eine Hälfte des Zodiaks (Steinbock bis Zwillinge) beschränkt.

Das Offensichtliche sind Autokraten (Pluto), die alles unter sich ausmachen, insbesondere die restriktiven Ansagen, nach denen sich alle richten sollen. Egozentrische Emporkömmlinge blitzen karrieristisch auf.
Man achte auf die Rhetorik! Ein unerlöster Pluto ist engherzig, mißtrauisch, neidisch, geltungsbedürftig, oft eine tragische Figur, die lauthals kreißt, nur um immer neue Erbsen zu gebären.
So mancher Komet ward schon kurz nach seinem Erscheinen für immer versunken.
Die astrale Handlungsanweisung kommt hier von den unbesetzten Bereichen im Tierkreis.
Total versteinbockte Hartschädel sollten sich jetzt mehr ums Familiäre kümmern und die Seelen nähren, wie es Krebs nahelegt. Und damit Venus nicht vor lauter Selbstbeherrschung ganz vertrocknet: öfter mal wieder umarmen! (Aber auf Gummimaske und sterilisierte Pfötchen achten, gell) - Dem Amtsschimmel, dem vor lauter Arbeit das Hirnkastl brummt, rät Löwe, den Ct-Wert (PCR-Zyklen) doch mal einheitlich zu standardisieren  ein Grenzwert für alle (weil hier im Wassermann macht ja sonst jeder, was er will)  und schon würde das ganze Land sichtlich gesünder! Das wäre doch mal eine Wahrheit wert.
Aber so weit sind sie noch nicht, die Beratungsresistenten  ähm ... -regenten, deshalb gebe ich zu bedenken: nimm dich in acht vor den Iden des März. So warnte einst der blinde Seher schon den Cäsar ... die Rechnung kommt, unaufhaltsam. (14.1.2021)

 

 


 

„Die Freiheit der Menschen liegt nicht darin, daß sie tun können, was sie wollen, sondern daß sie nicht tun müssen, was sie nicht wollen."

Diese Worte sind Jean-Jaques Rousseau (1712-1778) entlehnt. Ich entdeckte sie kürzlich in einer älteren Zeitschrift. Eine Synchronizität - denn der Gedanke ist zeitgemäß.
Der Blick in die Geschichte der Philosophie zeigt, Rousseau war einer der Größten der französischen Aufklärung. Er wollte Fortschritt, Freiheit und Glück der Menschen, aber mit anderen Mitteln als die gemütsleeren Rationalisten seiner Zeit. Er war mehr ein Mann des Herzens, der das unbestimmte Sehnen der Menschheit erspürte und aussprach, welches von den Theorien des Materialismus nicht gestillt werden konnte.
Seine Thesen der Freiheit und Gleichheit wurden zum Vorbild der französischen Revolution und ihrer Verkündigung der Menschenrechte. 

Rousseaus Wollen wird unter dem Begriff: Zurück zur Natur! zusammengefaßt. Damit wendet er sich gegen Dekadenz, übertriebene kulturelle Verfeinerung, Verweichlichung und Luxus, die für ihn die echte Natur des Menschen verdecken. Für ihn ist der Mensch immer gut, solange er seiner Natur unverstellt entspricht und seine natürlichen Anlagen im Dienste der Menschenliebe entfaltet. Dies vertrat er auch in seinen Lehren zur Erziehung. Goethe bewunderte ihn dafür und auch Pestalozzi wurde von seinen Theorien beeinflußt.

Er lehnt überkommene Formen staatlicher und kirchlicher Machtinstitutionen ab, die der Freiheit und Gleichheit entgegenstehen und redet einer radikalen Demokratie und Volkssouveränität das Wort.
So sieht er alle Gewalt beim Volke, welches dann jeweils in einem Referendum, gemäß dem Vorbild seiner Geburtsstadt Genf, abzustimmen habe. Nur so sei gewährleistet, daß die natürlichen Menschen den Staat bilden und nicht die Institutionen, Parteien, Körperschaften, die erfahrungsgemäß dem Volk über den Kopf wachsen und ihm seine Freiheit nehmen.
Bei Rousseau ist das Volk der Staat, der durch freie gesellschaftliche Vereinigung (contrat social) zustandekommt, getragen vom Willen seiner Bürger (citoyens), welche freie, gleiche und gute Menschen sind. Demgemäß wäre der Gemeinschaftswille der eigentliche Staatswille (volonté generale), der idealerweise reiner praktischer Vernunft in ihrem Naturzustand entspricht. Dieses Ideal wurde auch nach Rousseau lange Zeit für möglich gehalten.

Karin Brandl, 28.11.2020

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30.4.2020

Das kleine rote Blechschild mit der Aufschrift NOTBREMSE - HALT wartete in meinem Kompost seit Jahren auf seinen großen Auftritt.

Bei der Frühjahrsarbeit im Gemüsebeet bemerkte ich sein rotes Glitzern. Ein Hinweisschild, das normalerweise einen Notschalter kennzeichnet, z.B. in einem Aufzug. Mir wurde es zum Kunstschatz, zur Inspiration, denn ich nehme es als Fingerzeig.

 

Sofortige Abschaffung des Todes! 

Notbremse jetzt! Aber wer hat den Schalter? Für mich selber habe ich einen. Und den lege ich um auf HALT. Ich will jetzt nichts mehr wissen, weder von der Wissenschaft, noch von Besserwissern, politischen Gescheitmeiern und ihren medialen Lobhudlern.

HALT. Ich lege den Schalter um und der übervolle Aufzug stoppt. So stelle ich mir das vor. Vielleicht könnten wir dann alle vorher aussteigen, anstatt bis ins 99. Stockwerk des Wahnsinns hinauf zu fahren, wo dann viele wegen Schwindel und Höhenangst aus dem Fenster springen oder sie werden gar von Maskierten hinuntergeworfen, weil oben zu wenig Platz ist, um die Sicherheitsabstände zwischen den Menschen einzuhalten.

Ja HALT. Wenn es Not lindert, schneide ich im Keller Haare. Und freilich leihe ich der Omi ein Buch, damit sie auf der Parkbank was zu lesen hat. Und natürlich würde ich ein fremdes Kind aufheben, das vor meinen Augen mit dem Fahrrad auf die Schotterpiste stürzt, auch ohne Schutzmaske die mich vor den Spucketröpfchen der plärrenden kleinen Virenschleuder schützt, die mich in den Tod reissen könnte.

Ach ja, der Schlaf sei der kleine Bruder des Todes, heißt es. Ganz nebenbei scheint der Konsum der große Bruder des Lebens zu sein, weshalb jeder Tod stört, denn der Tote konsumiert nicht.
Als vor Jahren die betagte Mutter meiner schwarzafrikanischen Freundin in ihrem Heimatland verstarb, sagte sie gefaßt: Was lebt, muß sterben! Diese weise und entspannte Haltung beruht auf der Akzeptanz des Todes, die in der afrikanischen Kultur offenbar fest verankert ist.
Ganz anders bei uns. Hierzulande beherrscht die Abwehr des Todes sämtliche Maßnahmen vermeintlicher oder tatsächlicher Lebensverlängerung. Aber gut gemeint ist nicht immer gut, was wir u.a. an den vielen Toten sehen können, die an Behandlungen und nicht an Krankheiten starben.

Derzeit scheint hier die Politik mit der sofortigen Abschaffung des Todes befaßt und merkt dabei gar nicht, wie sie Todesangst in Millionen Köpfe pflanzt. Sie scheint nicht zu kapieren, dass sie damit eine im Herzen ruinierte und menschlich verkrüppelte Gesellschaft für die Zukunft heranzüchtet.

 

Das größte aller Übel ist nicht das Unrechtleiden,
sondern das Unrechttun.
  Platon

 


 

Die aktuelle Jupiter-Pluto-Konjunktion
Astrologische Betrachtung von Karin Brandl - 7.4.2020

Dieser nun beginnende zwölfjährige Zyklus (am 5./6. April erstmals exakt) hängt mit plutokratischer und politischer Machtentwicklung zusammen. Unter diesem Aspekt erwachen Weltverbesserer, Mächtige blähen ihr Ego auf und manche „spielen Gott". Die Konjunktion begleitet uns bis November.

Steht Pluto für den kollektiven Schatten, also Dinge, die in einer Gesellschaft verheimlicht werden, so symbolisiert Jupiter gemeinsame Werte, Gesetze, Bildung und Wohlstand. Außerdem steht Jupiter für die Funktion der staatlichen Kontrolle. Derzeit erleben wir eine hochbrisante Aufblähung staatlicher Macht und Kontrolle, unter Einschränkung der persönlichen Freiheit, bis hin zu Formen von Freiheitsberaubung unter dem Deckmantel eines fürsorglichen, staatlichen Schutzes. 
Jupiter machen wir im Chaos wild wuchernder Verfügungen des „Infektionsschutzes" aus, während Pluto sich in der Besessenheit und Paranoia zeigt, mit der die Einhaltung erzwungen wird. Faktisch wurde auf diese Weise der demokratisch-freiheitliche Staat, so wie wir ihn früher kannten, völlig außer Kraft gesetzt. Pluto steht für totalitären sozialen Druck und die Kräfte der Zerstörung, die der Ausnahmezustand auslöst.

Andererseits steht Pluto, in Analogie zum jupiterischen Staatswesen, für das heilende Prinzip der Selbstregeneration. Die Zerstörung des Staates und der Zusammenbruch seiner wirtschaftlichen Grundlagen, setzen demnach Selbstheilungskräfte für den Wiederaufbau frei. Dann können alte Abhängigkeiten abgelegt und Prioritäten neu gesetzt werden. Es mag dabei im Verlauf des Jahres ein umfassendes Bewußtsein heranwachsen, welches auch den Horizont der breiten Masse erweitert.
Fragen werden relevant, wie z.B.: In was für einem Staat leben wir? Wie gehen wir miteinander um? Was erwarten wir von Demokratie? Was bedeutet Freiheit? Wie weit darf der Staat ins Private eingreifen? Was wird aus Europa angesichts einer Seuche? Und wie verkraftet die freie Wirtschaft die Schließungen? usw. usf.  (7.4.2020)

 


 

Ich muss jetzt kurz arbeiten  -  Karin Brandl, 29.3.2020

 

Menschenskind. Mir fehlen die Worte. Sind hängengeblieben an Grenzübergängen, an Straßensperren wie in einem Krieg. Schlangen überall. Keiner kommt mehr durch. Kein Wort, kein Herz, nichts. Vorboten des Verderbens machen die Heimat zum menschlichen Wrack.

Sprich nicht, komm' nicht näher, ja schau nicht mal hin wenn das Kind von der Wippe fällt, auf dem verbotenen Spielplatz. Einen Milchzahn ausgeschlagen? Selber Schuld, dafür gibts jetzt ein saftiges Bußgeld. Wer weiß, wen es hätte anstecken können, im einsamen Sandkasten.

Sitzen verboten. Eine alte Frau alleine auf der Bank im Park. Sonne ist kein triftiger Grund. Aber ein bißchen Sonne genießen? Laß' dich nicht erwischen! Wenn einer kommt, geh' schnell heim in dein dunkles Loch und halte still.

Menschenskind. Mir fehlen die Worte. Weniger als 150 Zentimeter kosten 150 Euro. Der teuerste Raum seit langem. Wer niest wird verhaftet, interniert und ausgequetscht. Wollt ihr den totalen Wahn? Wir sind auf dem besten Weg. 

 

Abb.: Dämonenverbrennung, Holzschnitt auf Japanpapier

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Die aktuelle Saturn-Pluto-Konjunktion
Astrologische Betrachtung von Karin Brandl - 3.12.2019

 

In den wiederkehrenden Planetenzyklen sehen wir eine Analogie zu den Geschehnissen auf Erden. Bei Saturn-Pluto geht es vor allem um kulturelle Veränderungen und tiefgreifende Transformationen. 1914 und 1947 standen sie ebenfalls in Konjunktion. Es fällt auf, dass beide Weltkriege in diese Zeit fallen. Nun bedeutet dies aber nicht, dass jedesmal ein Weltkrieg zu befürchten ist.
Die letzte Saturn-Pluto-Konjunktion war am 8. November 1982 und fällt mit dem Ende der Ära Breschnew zusammen. Dadurch gab es große Veränderungen in der kommunistischen Welt, wonach dann sieben Jahre (ein Saturn-Schritt!) später die Berliner Mauer fiel.
Bei einem Orbis von 3° beginnt die heiße Phase der aktuellen Konjunktion am 7.12.2019, diese wird am 12.1.2020 exakt und tritt bis 18.2.2020 aus dem Orbis aus, d.h. dass in der Zeitspanne Transformationen angestoßen werden können - weltweit, national und auch im persönlichen Leben.

Saturn-Pluto streben nach Reduktion.

Es gibt ein Zurück zum Eigentlichen oder Wesentlichen, zur Basis einer Struktur. In kritischen Phasen finden wir oft Schwarzweiß-Malerei. Dann ertönt der Ruf nach einer „Ordnung“, in der es keine Zwischentöne mehr gibt. Es werden Phrasen geklopft, die scheinbar allgemeine Gültigkeit besitzen, jedoch bei näherem Hinsehen zeigt sich das dämonische Gesicht. Oft wird dabei die Masse (Pluto) mißbraucht.
Ein Grundprinzip von Demokratie ist der Diskurs. Wird dieser verunmöglicht, z.B. durch Unterdrückung von Fakten und Wissen oder mangelnde Kommunikation, kann es zur Gleichschaltung kommen, die wir aus Diktaturen kennen. So kann das Diktat der Masse (Pluto), dem sich dann sogar etablierte Strukturen (Saturn) beugen, demokratieschwächend oder zerstörend wirken.
Die „Macht der Masse“ finden wir auch in den sozialen Medien. Aber Masse ist lediglich Quantität, nicht unbedingt Qualität, was oft verwechselt wird. Grund dieser Wirkung ist die tiefsitzende Angst vor Kontrollverlust (Pluto). Man glaubt sich auf der sicheren Seite der Wahrheit, wenn viele andere einer Sache beipflichten. In den Siebzigern (ausgerechnet unter einem Saturn-Pluto-Quadrat) war ein Spruch geläufig: „Leute, eßt mehr Scheiße, denn Millionen Fliegen können sich nicht irren!“
Noch immer gilt, dass nur weil viele etwas Bestimmtes meinen, dies nicht unbedingt wahr und gut sein muss.

Auch im persönlichen Alltag spielt Macht nun eine größere Rolle. Es ist Zeit, sich von „alten Mächten“ (Eltern, Lehrer, Vorgesetzte) und überkommenen Traditionen und Dogmen zu verabschieden. Jetzt kann man zur eigentlichen Lebensaufgabe durchdringen, vielleicht die wahre Berufung entdecken, die mehr ist, als nur Beruf. Es wird wichtig, tief in die eigene Seele vorzudringen, sich dunklen Seiten des Lebens und der Sippengeschichte zu stellen und den daraus resultierenden Wandlungsprozeß anzunehmen. Als Lohn erhalten wir innere Kraft und Wahrheit.  (3.12.2019)

 

 


 

Verbrecherischer Mundgeruch  28.10.2019

In so mancher Amtsstube riecht es leicht säuerlich und der Hauch, welcher ratsuchende Bürger dort anweht, hinterläßt ein flaues Gefühl in der Magengrube. Ahnungslose fragen sich, warum die Verwaltung ganz offensichtlich nicht korrekt arbeiten will, warum sie versucht, Anwohnern dauernd ein Bein zu stellen, indem sie die Erfüllung von Auflagen torpediert, und zwar Auflagen, an welche die kleine Heimat, das Haus, der Lebensmittelpunkt geknüpft ist.

„Ich würde nicht da wohnen wollen, wo Sie wohnen,” sagte einst der Mann vom Umweltamt, dessen Hemdknöpfe jeden Augenblick drohten, uns mitten ins Gesicht zu springen, so fett war er. Warum lehnt er sich für einen Dritten so weit vor, fragte ich mich. Für was? Ob sich's wohl lohnte?
Oder ob ein vermeintlicher Jemand so einen Amtskeiler einfach nur bauchpinseln mußte, um ihn für sich brauchbar zu machen wie der Koch den Ochs' am Spieß?

Selbst die schrägste Liebe geht ja durch den Magen, gell. Und Essen und Trinken hält zusammen, geschenkt sowieso. Auch Oberbürgermeister sind davon nicht frei. Gibst du mir, so ich dir.

„Der Korrupte nimmt seine Korruption nicht wahr. Es ist ein wenig wie mit Mundgeruch: wer ihn hat, bemerkt ihn kaum; die anderen bemerken es und müssen es ihm sagen.” Diese Worte über das Verbrechen der Korruption sprach Papst Franziskus vor Vertretern der Internationalen Strafrechtsgesellschaft. Das Zitat fand nun Verwendung bei der Urteilsverkündung gegen den früheren Oberbürgermeister von Ingolstadt, der wegen Bestechlichkeit verurteilt wurde.

Ja, jetzt kommt sie bald wieder, die Zeit der weihnachtlichen Präsente und Aufmerksamkeiten, der trunkenen Engelszungen zukünftiger Vorteilsgewährung. Doch Vorsicht! Wer jetzt nicht aufpaßt, wird genagelt, denn manch lecker duftende Speise auf dem Teller ist kontaminiert mit dem Bazillus corrupti - der hinterläßt verbrecherischen Mundgeruch!

 

                  Bild: meine Satire Brillen für die Bürokratie erzählt von diesem „Mundgeruch”, wie ich ihn selbst erlebt habe. Dieses Buch gebe ich oft an Amtsvertreter und viele Politiker weiter, denn wer Mundgeruch bemerkt, muß es den anderen sagen.    

 


 

Ich fliege nicht.   -  13.8.2019

Konsequent nicht, seit über fünfundzwanzig Jahren! Urlaub geht bei mir ohne Flieger, ohne Kerosin, ohne Benzin, ohne Diesel. Zuhause nämlich, da sonn' ich mich im Blütenmeer der Ringelblumen, lausche den Vögeln und dem Gras. Ja, ich höre es wachsen. Die Halme tuscheln erst leise und nach dem Regen singen und summen sie.
Still sitzen, nichts tun ... alles wächst von allein, bis der Rasenmäher brummt. Sommer ist. Sonne, Hitze, der klare Bach im Wald, gleich drüben. Was will ich mehr?

REICHTUM ist mein fettes CO2-Konto und die Zinsen gebe ich nimmer aus. Stolz fahren wir den zwanzigjährigen Dieselbus, so lange bis er nicht mehr kann. Denn verschrottet wird nicht vor dem Verfall. Zum Verschwenden bin ich nicht erzogen. Und nicht nur freitags, sondern jeden Tag denke ich an die Umwelt und erwäge ganz genau die Kilometer, die ich mit dem Auto fahre.

LOBBY - Soll es denn tatsächlich umweltfreundlich sein, wenn viele Leute Autos wie Klamotten wechseln? Wem nützt das? Nur die Autoindustrie profitiert davon und fälscht Abgaswerte für den Umweltschutz. Verarschen können die sich alle selber. Mit mir nicht!

GRÜN - vielleicht stimmt's ja: wer im Grünen lebt und atmet, muss nicht zwanghaft Urlaubsflüge abhaken! Ehrliche grüne Natur genügt, meistens. 
Aber stand neulich doch in der Zeitung, wer grün wählt, fliegt mehr. Auf mein Konto brauchen die Überflieger aber nicht zu schielen, von mir bekommen die nichts. Ich kenne grünjackige Vielflieger, die ab und zu radfahren. Macht alles nix. Man muss nur das Wasser das man predigt, für sich selber in Wein verwandeln. Oder Atom in Kohle.

Abb.: Illustration aus meiner Satire Brillen für die Bürokratie

 

 


 

Die Queen in meinem Gemüsegarten - 25.6.2019

Voriges Jahr siedelte unvermittelt im Frühbeetkasten ein pelziges Pflänzchen, das in kurzer Zeit groß und kraftvoll wurde (siehe Bild unten). Ich brachte es im Herbst nicht übers Herz, es auszureißen. Deshalb gab es heuer keinen Salat in dem Beet. Wie sich herausstellte, ist es eine Königskerze - Verbascum thapsus . Sie ist zweijährig, Der Wind hat sie mir wohl zugeweht. Die Königin mißt mittlerweile zwei Meter und öffnet langsam ihre Blüten. Ich freue mich jeden Tag über sie. 

 

 


 

Schwalbenschwanz - ein Gartenerlebnis    -   10.10.2018

Eines Tages im Juli dieses heißen und überreichen Gartenjahres, entdeckte ich im Tomatenhaus einen prächtigen Schwalbenschwanz. Der Schmetterling hatte sich unter die Glasbedachung verirrt und versuchte nach oben wegzufliegen, wobei er dauernd ans Glas prallte und damit seine ganze Kraft verbrauchte.
Seine Verschnaufpause gab mir Gelegenheit, ihn zu fotografieren. Doch meine vorsichtigen Überredungskünste mit einem Löwenzahnblatt schlug er in den Wind. Er war ganz darauf fixiert, nach oben ins Licht zu fliegen und verstand nicht, dass ich ihm helfen wollte. Also ließ ich ihn und die Tomaten die ausgegeizt werden mußten erst mal in Ruhe und kruschtelte woanders im Garten.

Als ich wieder an den Tomaten vorbeikam, bemerkte ich, dass der entkräftete Schmetterling nun von einer aufsässigen Wespe attackiert wurde. Offenbar versuchte sie, ihn zu stechen. Ich mobilisierte das Löwenzahnblatt erneut. Dies verwirrte den Angreifer sichtlich, der sich seiner Beute schon sicher schien. Mich brauchst du nicht anzugehn, sagte ich, ich bin eh stärker als du. Und als ob sie mir zugehört hätte, suchte die Wespe das Weite.
Nun schien aber auch der Schwalbenschwanz eingesehen zu haben, was das Blatt ihm sagen wollte. Ich hielt es ihm hin und bereitwillig stieg er auf. Als ich es langsam unter dem Glas hervorzog, startete er voll durch in den blauen Himmel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Glänzende Zukunft  -  Midas 3  von Karin Brandl  -  1.6.2018

König Midas von Phrygien kam mit Hilfe von „ganz oben" zu unermeßlichem Reichtum. Alles was er anfaßte, wurde zu Gold. Frau und Tochter samt Enkelkindern, der Wagen, das Haus, selbst die Fliegen, die er mit der Hand erschlug, wurden zu Goldkörnchen, die er allesamt ins Pfandhaus trug.

Der Goldsegen hatte allerdings Nachteile.

Wollte Midas essen, so mußte ihn eine Pflegerin füttern. Weil er ihre Leistungen nicht angemessen entlohnte, kam sie nur noch selten. Er war schon ganz abgemagert. Auch sonst war nicht mehr viel los mit ihm. Die Goldammern, die er sich einst leidenschaftlich von der Straße pickte, wollten mit ihm nichts mehr zu tun haben. „Das ist doch der mit dem vielen Gold" raunten sie. „Paß' auf, dass er dich nicht anfaßt!" Sie nahmen Reißaus, wenn sie ihn bloß sahen. Er hatte sich eine aufblasbare Puppe besorgen müssen, die natürlich gleich beim ersten Mal zu Gold wurde. Aber immerhin war die ihm zu Diensten.

„Was für ein Drecksleben", fluchte er. „Und alles nur wegen dem Gold." Dabei hat es so harmlos angefangen. Er wollte damals nur mal ausprobieren, wie hold ihm der Himmel sei. So richtig geglaubt hatte er nie. Aber die Götter gaben Midas Gold, soviel er sich greifen konnte. Das regte seinen Glauben durchaus an. Leider ist der Mensch aber nie zufrieden.

Deshalb stellten die Götter dem König jetzt eine glänzende Karriere in Aussicht: „Midas, du wirst der reichste Mann auf dem Friedhof!" 

 

 

siehe auch meine früheren Midas-Blogs:

1 - Fluch der Raffgier vom 29.6.2015, 2 - Rauschgold vom 26.3.2016

 


 

Ewiges Lied     -   von Karin Brandl, 30.4.2018

 

Wird eine liebe Seele aus der Welt
hinüber geboren in jene andere,
dann leuchtet ihr warmes Licht drüben
und es wird kühler herüben.

Erwärmt dich aber die Erinnerung im Herzen,
so sei gewiß, das liebe Wesen ist nicht fort,
es singt und singt an einem andern Ort.
In der Stille kannst du es hören!

 

denen gewidmet, die mich ein stück des weges begleiteten und mein herz mit ihrem warmen licht auf immer erfüllen - danke

 

 

 

 

 

 

 


 

Heimatfront     -  von Karin Brandl, 24.4.2018
 

Ich wohne, also bin ich
und ich bleibe da. Doch HEIMAT ist mir unbegreiflich.
Sie sei dort zu finden, wo man ZU HAUSE ist.
Ein kluger Mann hat Heimat neu erfunden
und dazu ein ganzes Ministerium.
Frisch im Amt ersann er eine STRATEGIE.
Vielleicht weil Heimat eine wahre FRONT ist?
 

Zu Hause sein, zu Hause bleiben, sich zu Hause fühlen.
 

Früher war‘n Strategen Generäle, die im Oberstübchen
kleine Zinnsoldaten mit langen Stangen
auf Papier verschoben. Mal dahin, mal dorthin.
Weit weg vom Felde rochen sie nicht Blut, noch Erde,
sondern starrten nur auf ihren trockenen Tisch.
Indes die Wiese draußen wurde feucht und immer röter.
Und die Truppe? Nun ja, die wird nur einmal tot,
wohl kaum noch töter.
Der Tote jedenfalls, der bleibt.  
 

Zu Hause sein, zu Hause bleiben und alles wird gut.
 

So einfach ist Heimatmagie nur auf dem Papier.
Ahnt der Generalmajor, dass in unserm heilen Bayern
korrupte Bürokraten Eingeborene nicht in Frieden lassen,
weil das Elternhaus in dem sie wohnen, ein Dritter heiß begehrt?
Der füttert servile Aktenordner die ihm aber
keinen Sieg bereiten, da des Adlatus Arm
nicht gebietet über Heimaterde.   
 

Zu Hause sein und bleiben, sich NICHT VERSPRENGEN lassen.
 

Darauf schenk‘ ich mir eine Maß WAHRE HEIMAT ein
und lass mir getrost eine breite Stirne wachsen.
DAGEBLIEBEN WIRD - so meint das der Minister.
Er fordert zum heimatlichen Widerstande auf.
Ja, sagen wir und geh’n nicht weg
und BLEIBEN HIER.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Zentralkomitee für Allgemeine Erinnerung    -    von Karin Brandl, 15.2.2018

 

Weltkultur. Geldkultur. Welterbe. Gelderbe.
Wer kauft uns die Erinnerungen von morgen?
Wer fuxt und welst unsere Geschichte?
Wer hat das wahre Weltgedächtnis? 
Wer klittert uns darüber auf?
Wer schaut für uns in die Zukunft
wenn sie der Schleimspur wieder folgen ...

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

Kompost   -   von Karin Brandl, 2.2.2018

Ich verwandle alles: Neid, Mißgunst, Bosheit, Trauma, Korruption ... was immer mir begegnet,
Dämonen fütt’re ich (du mußt den Affen Zucker geben!)
mit Nektar aus Farben, Formen und Licht
bis sie mir aus der Hand fressen.

Gier beiße ich und Hochmut, Verlogenheit,
Haß und Geflüster ... was immer mich verflucht
das siedet im dunklen Mondkessel so lange
bis es meine Nahrung ist.

 


 

Tarotdeck als künstlerische Edition -  2.12.2017

Farbe ist der Ausdruck des Lebendigen zwischen den Polen Licht und Dunkel, und beim Tarotlegen blicken wir in den Seelenspiegel. Deshalb wollte ich Tarotkarten machen, welche die Seele unmittelbar durch Farbigkeit ansprechen und somit die Intuition anregen.

Mein Tarotdeck ist frei nach den klassischen Grundbedeutungen gestaltet. Die Motive sind bewußt zeichenhaft in plakativen Pinselzeichnungen, um die Wirkung der jeweiligen Farben hervorzuheben.

Jedes Tarotdeck wird auf Bestellung einzeln hergestellt, von mir signiert und numeriert.  

 

Tarot der Farben  von Karin Brandl 

78 Tarotkarten, Karte ca. 4,4 x 7,5 cm. Mit Begleittext (Kurzdeutung, Legeanleitung).

Tarotdeck als künstlerische Edition, jedes Deck wird auf Bestellung von Hand angefertigt, signiert und numeriert, bei mir erhältlich, Tel. 0821 - 157443

Preis: 48 Euro

Versand zuzügl. 4 Euro in D, geg. Vorkasse

©Alchima1999

 

Bei der Deutung lasse ich zuerst die Farben auf mich wirken.

Mit welcher Farbe beginnt das Blatt, wo führt es hin? Danach deute ich dann die Auslegung im einzelnen. Ich kann einen Farbvorschlag des Tarot mitnehmen in den Alltag und z.B. meine Kleidung danach wählen oder eine Farbvisualisierung machen, die Aura in die passende Farbe hüllen oder Farblicht anwenden. 

meine Erlebnisse mit dem Tarot

 


 

Memento mori - 14.11.2017

 

Tarotkarte 13 Tod, aus verschiedenen Tarotdecks arrangiert, für das Ahnengedenken im November.

 


Gedenken an Magdalena Abakanowicz -  26.4.2017

Die Künstlerin Magdalena Abakanowicz arbeitete u.a. mit Sackleinen und Leim, formte die menschliche Figur ab und schuf beeindruckende Installationen, wie z.B. die 'Rücken', die 1976-82 entstanden. Sie starb jetzt im April 86jährig.

Sie war der Meinung „alles was uns umgibt, prägt uns, und indem es uns prägt, prägt es das Werk. Darum glaube ich, wenn wir nur ganz und gar ehrlich mit uns sind, wird das, was wir sagen oder schreiben, jeden anrühren. Es wird andere anrühren, wenn es tief aus unserem Inneren kommt, denn dort beginnt der Kontakt zwischen den Menschen*."

*Zitat aus: Zeitgenössische Künstlerinnen; Beckett, W. (Hrsg.), Oxford 1988

 


 

Windenschwärmer - ein imposanter Gast in meinem Garten  -  6.9.2017

 

Den großen Nachtfalter entdeckte ich gestern beim Abräumen der Bohnenstangen.

Er ist dem ergrauten Holz perfekt angepaßt, ließ sich von mir nicht stören und blieb auch dann noch sitzen, als wir die nahezu entblätterte Stange vorsichtig unter dem Vordach des Schuppens regensicher ablegten.

Kurze Suche im Internet und schon war er identifiziert: Agrius convolvuli - Windenschwärmer. Ein Prachtexemplar, etwa 6 cm groß.

Er liebt die Ackerwinde! Deshalb kommt er in meinen Garten, denn bei mir wird nicht mit Gift gespritzt.

Zwar rupfe ich Unerwünschtes im Treibhaus immer wieder aus, aber in meinen Tausendblütenbeeten, zwischen Gurken, Zucchini, Kapuzinerkresse oder Kartoffeln und sogar an Bohnenstangen klettern gerne Winden. Mit ihnen bin ich nun vollkommen versöhnt, weil sie mir den schönen Windenschwärmer bescherten.

Heute Nacht hat er sich wieder auf den Weg gemacht, vielleicht fliegt er nach Italien ...

 


 

Tomatenzeit - 10.8.2017

DIE Roten, die Roten, die hat der Kaiser nie verboten - Paradeiser!

Meine heutige Tomatenernte paßte nicht ganz auf die alte Küchenwaage, die mich schon seit meiner Kindheit begleitet. Was wir nicht umgehend aufessen, koche ich zu Soße oder friere ich roh ein (Tomatenhaut abziehen, grob würfeln und pfundweis in Beutel).

Bei mir im Garten ist wieder Paradies, unten Salat und Mangold in der Abendsonne, Fleischtomaten röten sich und im Treibhaus färben Paprika und Chilies sich schon gelb. Die Aji, eine scharfe Peruanerin, reicht bis unters Dach. Über Nacht wurden ihre Zweige schwer vor Früchten, so dass ich sie hochbinden mußte. Bald werden sie orangefarben und reif.

 

 

 


 

In Augsburg regiert Zensur!  -  24.7.2017

Schluß mit der Freiheit der Kunst und der Programmgestaltung des Augsburger Friedensfests! OB Kurt Gribl (CSU) distanziert sich öffentlich von einer Veranstaltung mit dem APO-Zeitzeugen Thorwald Proll, der in der Kresslesmühle im Rahmen des diesjährigen Hohen Friedensfests sprechen soll. Doch als ob dieser persönliche Fauxpas Gribls nicht genug wäre, erläßt der OB die folgenschwere Verfügung, dass in Zukunft das Kulturprogramm zum Augsburger Friedensfest vom lokalpolitischen Kulturausschuß kontrolliert werden soll.

Augsburg von allen guten Geistern verlassen - der Zug nach München bleibt das einzig Gute an dieser Stadt ...  Hier der Link zum DAZ-Artikel  https://www.daz-augsburg.de/?p=57526

 

 

 

 

 

 

 


 

Ein duftender Blütengruß -  11.6.2017

 

Im hintersten Eck unseres Gartens entdeckte ich einen lieblichen Zweig Jasmin, der durch einen schmalen Spalt von draußen hereinguckt und in voller Blüte steht. Die Luft ist erfüllt von seiner betörenden Süße. Auch die großen Holunderbüsche verkleiden sich derzeit mit unzähligen weißen Spitzendeckchen, denen ein herbfruchtiger Duft entströmt. Jeder Windstoß trägt neue Aromen herbei - Heckenrosenbalsam für die Seele, Cumarin und grüne Klänge rascheln im Heu, die braunen Erdtöne aber duften noch regenschwer  ...

 


 

 

Erwachen - satirisches Hörstück von Karin Brandl (1:22 Min) - 22.4.2017 

Wehe wenn die Wirtshaustochter in der frischen Frühlingsküche ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Das Paradigma der Einheit  -  15.4.2017

Nach Überwindung der mechanistischen Weltbetrachtung und Decartes‘ Philosophie der Trennung von Natur und Geist (siehe unten: Weltuntergang war schon), bewegen wir uns wieder auf ein Weltbild der Einheit zu.

Für Ethnopsychologe Holger Kalweit* sind z.B. Magie und Schamanismus „einheitsstiftende Seinsentwürfe, die viele den quantenphysikalischen Erkenntnissen vergleichbare Merkmale aufweisen.“ Es werde nun „das Erbe von Meister Eckhart, Thomas von Aquin, Augustinus und Leibniz mit asiatischen Philosophien, ursprünglicher Magie und mit der modernen nicht-mechanistischen Physik und transpersonalen Psychologie vereint.“

Ich beobachte seit über drei Jahrzehnten den kollektiven Bewusstseinswandel. Er rückt uralte Erinnerungen der Menschheit ins breite öffentliche Interesse. Wir erleben zur Zeit einen erneuten Quantensprung in die Magische Bewusstseinsstruktur**. Bezeichnend für diese Bewusstseinsstruktur sind Allverbundenheit und Einheit mit der Natur. Hier schließt sich der Kreis zum uralten Wissen.

Die Urmenschen erkannten sich einst als von der Natur abhängig und daher magisch mit ihr verbunden. Die Wiederbelebung dieses Bewußtseins findet heute z.B. in der Ökologiebewegung statt. Ferner schlägt es sich im Interesse für traditionelle Heilweisen, Schamanismus, energetische und ganzheitliche Medizin, Gesundbeten oder in Formen konkreter Kunst nieder. Immer mehr Menschen spüren eindringlich, dass Körper, Geist, Seele und Natur/Welt EINE Ganzheit bilden, die im Einklang schwingt. Der Mensch existiert nicht getrennt von der Welt. Umweltzerstörung spiegelt die entfremdete menschliche Seele wider und den Geist des Materialismus.  

Ein Materialist wird den Baum des Lebens umsägen, um sein Holz an der Börse gewinnbringend zu verkaufen. Er bedenkt nicht, dass es dann keine Börse mehr gibt. Eine Schamanin steigt den Baum des Lebens hinauf, um dem wahren Geist zu begegnen und seine Träume auf die Welt zu bringen.

 

*Kalweit, Holger: Die Welt der Schamanen, Traumzeit und innerer Raum

**vgl. Gebser, Jean: Ursprung und Gegenwart, Erster Teil, Bd. 2

 


 

Weltuntergang war schon -  6.2.2017

Am 6. Februar 2012 ging unsere Welt daheim in Augsburg in Überschwemmungen unter. Schuld war der Wasserkraftbesitzer, der sein Wehr nicht vorschriftsmäßig geöffnet und eisfrei hielt. Herbeigeführte Weltuntergänge sind strafbar und es gibt keinen Freispruch dafür. Der Staatsanwalt war unerbittlich. Das wissen jetzt alle. 

Weniger bekannt wurde aber der Weltuntergang, der dreißig Jahre zuvor stattfand. Er fiel so klein aus, dass er mit bloßem Auge nicht zu sehen war. Doch fangen wir ganz von vorne an.

Es geschah 1619 in Neuburg an der Donau, dass einem französischen Söldner der in bayerischen Diensten kämpfte, das „Licht einer wunderbaren Entdeckung aufging“. Er gelobte, eine Wallfahrt nach Loreto zu machen, wenn die heilige Jungfrau ihm helfe seine Zweifel aufzulösen, über die „Möglichkeit der Unterscheidung von Wahr und Falsch“. Seine Wallfahrt vollzog er vier Jahre später.

Er hieß René Descartes und das ihm aufgegangene Licht war: cogito ergo sum (ich denke, also bin ich). Mit seiner Philosophie begründete er die Trennung von Geist und Materie (Natur). Das war grundlegend für die Loslösung der Wissenschaften von der scholastischen Theologie, denn diese ließ neue Erkenntnisse in Philosophie und Naturwissenschaften, die den kirchlichen Dogmen widersprachen, nicht zu. Nichtaristotelisches Philosophieren war in Frankreich mit Todesstrafe bedroht.

Im Hinblick auf diese handfeste Gefahr, war die cartesische Trennung in „eine Substanz deren ganzes Wesen und Natur nur darin besteht, zu denken und die zum Sein keines Ortes bedarf“ gegenüber der materiellen Welt, ein überlebensnotwendiger Kunstgriff.

Obwohl Decartes‘ Motive aus heutiger Sicht irrelevant geworden sind, besteht dieser Dualismus, sowie die resultierende kausalmechanistische Denkweise, heute noch. Die Natur sei eine Maschine, funktional zusammengesetzt aus Materie, ein Forschungsobjekt und Ressourcenlager, ohne Seele, ohne Sinn, und das denkende Wesen stünde außerhalb von ihr und weil es ihren Mechanismus erkennt, könne es ihn beliebig manipulieren (siehe Gentechnik). Dass dies mit der Zeit daraus würde, hatte sich die Jungfrau von Loreto sicher nicht träumen lassen, als sie Descartes damals inspirierte.

Doch gut drei Jahrhunderte nach Decartes‘ Tod begann sich die naturwissenschaftliche Faktenlage zu wandeln.

Wieder war es ein Franzose - der Physiker Alain Aspect, dem 1982 die experimentelle Bestätigung der Quantenmechanik gelang, die bis dato lediglich mathematisch ausformuliert war. Die Quantenmechanik beinhaltet einen umfassenden Ganzheitsbegriff, auf den die Physiker Einstein, Podolsky und Rosen bereits im Jahre 1935 hinwiesen. In der submikroskopischen Quantenwelt gibt es ganzheitliche Korrelationen, die nicht auf irgendwelche kausalen Wechselwirkungen zurückgeführt werden können, d.h. zwischen den Quanten besteht eine nichtlokale Verbindung, die auf keinerlei Signalwirkung (z.B. Energiefluß) beruht.

Durch die Quantentheorie wurde überdies klar, dass der Beobachter vom beobachteten Objekt keineswegs getrennt ist. Allein die Beobachtung nimmt schon Einfluß auf das Objekt. Die getrennte Welt des cartesischen Dualismus ging demnach 1982 unter - am Horizont tat sich kosmische Einheit auf.   (2012 © Karin Brandl, Alchima®)

 

Foto oben: der Lochbach-Kanal in Augsburg am 6.2.2012, direkt neben meinem Zuhause - herbeigeführte Überschwemmungen sind die Basis meiner Hochwasser-Kunst

 

 


 

Das magische Kind -  14.1.2017

Kürzlich fand ich eine Perle am Meeresgrund eines vergessenen Umzugskartons - meine Belegexemplare 'kunstpunkt' Nr.18/1999 Universität für Musik und darstellende Kunst Wien . Ich wurde damals gebeten, einen Beitrag für das Magazin zum Wintersemester, zum Thema ‘inneres Kind’, zu schreiben. Das magische Kind in mir, erschien auf S. 10 und 11,  hier  ein Auszug.    

 

Das innere Kind hat bei mir angeklopft. Mit dem Text blicke ich siebzehn Jahre zurück, doch seine Gültigkeit besteht für mich weiter. Das Kind ist Quelle unserer kreativen Kraft. Ohne das Kind in mir, läuft kein künstlerischer Prozeß. Die spielerische Freiheit und das Ausprobieren ist sein Privileg. Es initiiert den Ideenfluß. Hierzu paßt die Siebzehn -  Zahl der heldenhaften Überwindung. 

Was habe ich in siebzehn Jahren alles überwunden? Ich lüftete Geheimnisse, entlarvte Feinde, siebzehn Feldzüge führte ich, wie die antiken Helden und Eroberer. Für den arabischen Alchemisten Dschabir ibn Hayyan besteht die Siebzehn aus der Serie 1:3:5:8; den Zahlen, die das Fundament aller anderen Zahlen bilden und somit die Basis der materiellen Welt. Dort an der Basis wohnt das magische Kind und spielt mit der Siebzehn: Addiere die Zahlen von 1 bis17 ... dies ergibt 153. Ihre Quersumme ist 9 - “Neun Welten kenn ich, neun Hölzer weiß ich, mächtigen Mittelbaums, im Staube der Erde”, singt die Schamanin in der Völuspa. Mit 3x3 zaubert das magische Kind die Welt. Im siebzehnten Jahr aber leuchtet wie im Tarot der Stern. Und das Kind zieht ein Netz mit 153 silbernen Fischen aus dem Meer ins ewige Jetzt. Einfach Sein. Auch das kann nur das Kind.    

 

 


 

Ich habe nichts zu vergessen   Gedanken zu 2016 von Karin Brandl - 29.12.2016

Zu Kunst wird, was ich (er)lebe und in Augenschein nehme, wie eingeschränkte Freiheit, Rechtsverletzungen, Auflösung demokratischer Strukturen, die verfilzten Lodenwickler meiner Heimat Augsburg. Ganoven meinen, sich hier alles erlauben zu können.

Lokalpolitiker sitzen fest im Sessel oder auch im Knast. Eine Stadtratsgattin boxt sich gegen Drogenfahnder durch. Aber im Blätterwald fällt nur noch feuchtes Laub. Über die beliebten Schnapsfahrten der Schwarzen Weihnachtsmänner steht auch kein Wort mehr in der Zeitung.

Nur die Bombe beschert Erinnerungen ans Fest. Alles freut sich, dass der Krieg Augsburg nicht nochmal einholte. Der totale Krieg, den sie doch fast alle wollten, und der Geiferern heute noch aus der Lefze tropft. Gierige Werbeagenten klauen den alten Nazis Ideen, wie das JA. Und das Jaja schämt sich bis heute nicht, noch immer hetzt es.

Wer macht sich hier mehr Gedanken, als die unbequeme Hex'nkünstlerin? Auf meiner Erde bin ich frei. Wenn nicht da, wo dann?

Schon kippen in Augsburg Lokalpolitiker Rechtsmittel. Folgt ein Stadtrat, der als befangener Richter gegen Bürger antritt, der Parteiräson? - Immerhin flog die Schwarze Tarnkappe auf, unter der ein Nachbarsgartenzerstörer das Kanalufer im dauernd wiederholten Blitzkrieg verpfuschte. 

Rechtsverletzung, sagte jetzt ein Augsburger Gericht - gehört sich nicht. Die Anlieger haben in Augsburg zu klagen. Solltest besser nicht nach dem Lochbach fragen. Er liegt noch immer im Argen. Nur darf das die UNESCO nicht merken, weil sie unparteiisch Kanäle und Wasser zum Weltkulturerbe küren soll.

In meiner Kunst ist alles gut aufgehoben; Charivari und Gamsbärte und auch der Schwarze Kehricht, der unter dem Bettstatt'l heraus kommt. Schau' hi der grouße Kopf, der Wasserschädl blost wie der oide Pfeiferldopf wenn's Wasser kocht. Guad eighoazt, werd's hoid doch langsam hoaß unta da Blattn.

Alles was Recht ist, demokratisch, zivilisiert und menschenwürdig, wünsche ich Allen für's neue Jahr!

 


Zu Hause sein, zu Hause bleiben, sich auf Heimaterde zu Hause fühlen, Heimatstrategie, Heimatfront auf meiner Erde.  Text zu: Heimat Augsburg, Karin Brandl 2016

 

 

 


 

Satyrisches Gedicht (und Verrat an uninformierte Kreise - Stadtrat steigt nach zwölf Glühwein oder so, unerschrocken ins Auto ein und rumst sich freie Fahrt) 

 

Vorweihnachtsfeier

Heute blau, morgen taub
und veilchengrau,
haut den Lukas auf das Blechle.
 

Nächtlich' Glühweinworte
süß und leicht,
hauchen Zuckerbrot in Alkomaten.
 

Viel Gebräu macht hohen Hau,
und zur Morgenzeitung
tiefsten Katzenjammer.
Still! Schon schnalzt
die Schwarze Peitsche.

 

Karin Brandl, 20.12.2016

 


 

VBK-Ausstellung im Kunstpavillon München, Sophienstr. 7a, 2.-18.12.2016

Vernissage am 1. Dezember

Die Kunstausstellung ‘Aktuell 2016’ reflektiert Zeitgeschehen. Hintergrund meiner in München gezeigten vierteiligen Fotocollage ‘Das Ja’ ist der Verfall demokratischer Strukturen und die Radikalisierung der Kommunikationsmittel in meiner Heimat Augsburg, wo Menschen, die 2016 für einen Bürgerentscheid Unterschriften sammelten (ein demokratisches Recht jedes einzelnen!), mit Schandplakaten am eigenen Ladengeschäft und persönlicher Verunglimpfung öffentlich angegriffen wurden, so als ob vor Ort 1934 anstatt 2016 sei.

Siehe auch Blognote 17.4.2016 - Wollt Ihr eine totale Stadt?

 

Vernissage 1.12.16 https://vbkbayern.wordpress.com/2016/12/07/fotos-von-helmuth-hager-am-1-12-2016/

 


 

Das Jahreshoroskop 2017 - ein Jahr der Prüfungen - 6.11.2016

- Textauszüge -  ganzer Text der astrologischen Jahrestrends unter Jahreshoroskop

Der abnehmende Mond deutet darauf hin, dass 2017 vieles zum Abschluss kommen mag, was lange währte. Es geht um Abbau überholter Ordnungen. Soziale Strukturen werden in Frage gestellt. ... Fische-Mars im 12. Haus schwächt die Schaffenskraft und fördert den Rückzug ins Private. ... Auf der Achse Jupiter-Uranus steht der rückläufige Merkur Konjunktion Pluto* im T-Quadrat. Überzeugende Redner/innen können jetzt durchaus Wichtiges mitteilen, aber auch machtlüsterne Hochstapler werden versuchen, durch provokante Übertreibungen Einfluß zu gewinnen und anderen ihre Meinung aufzuzwingen. ... Im Beziehungsleben könnte es zu unberechenbaren Ausbrüchen und plötzlichen Trennungen kommen. ... Venus und Jupiter fördern zudem Kunst und Genuss und lehren in dem Jahr wahre Lebenskunst. ... Auch wenn die Zeiten hart sind, sollten wir Herz und Kunst, Freude und Schönheit im Leben nicht vergessen. ... ein außergewöhnlich produktives Jahr für künstlerische Menschen, insbesondere Schriftsteller/innen. Einige davon haben die wichtige kulturelle Aufgabe, das Geschehen künstlerisch zu dokumentieren und zu reflektieren. (Hier denke ich mit Bangen an türkische Kolleg/innen, die vielleicht ins Exil gehen müssen, weil sie dort nicht mehr frei leben können, wo sie zu Hause sind.)

 


 

Wie Ahninnen unser Leben bereichern - 2.11.2016

Der November ist für mich die Zeit des Ahnengedenkens. Das Laub fällt, in der Natur draußen ziehen sich die Kräfte zurück ins Innere. Dies gibt auch uns Gelegenheit zu Ruhe und Innerlichkeit. Gerne räuchere dann ich für die Ahninnen und Ahnen. Das sind nicht nur meine Vorfahren, Verwandten und Bekannten, sondern auch meine Wissensahnen. Jene Menschen, deren Lebenswerk, Kunst, Musik, oder schlicht ihr gutes Tun und Sosein ich bewundere und die mir ein Vorbild sind.

für die Ahnen räuchernManche Menschen fühlen sich entwurzelt, weil sie ihre biologischen Vorfahren nicht kannten oder nicht mochten, vielleicht unter ihnen litten und froh waren, als der Tod ihr Leben erlöste.

Doch wenn wir uns einmal die vielen Wissensahnen vor Augen führen, die wir im Laufe eines Lebens kennenlernen, stellen wir fest, wie sehr wir durch diese mit der Menschheit verbunden und in ihr verwurzelt sind.

So hat jede/r viele Ahnen! 

Im November zünde ich den Ahninnen eine Kerze an und stelle eine Räuchermischung her. Dabei denke ich an die, die vor mir da waren.

 

Für die Räucherschale gestalte ich eine besondere Dekoration. Das Abbrennen des Räucherwerks ist für mich eine stimmungsvolle Meditation, die mir oft spontane Erinnerungen an Menschen und Erlebnisse schenkt. Auch schwierige Inhalte dürfen sich jetzt äußern. Versäumtes kann in Gedanken noch mitgeteilt werden, um dann damit abzuschließen. Aber oft ist es auch ein bißchen so, als träfe man sich wieder und erzählte sich etwas aus der Vergangenheit “Weißt Du noch, damals ...?” Die Ahnen gehen so in Resonanz zu mir und ich zu ihnen. Ich empfinde das als wertvolle Bereicherung des Lebens. Danach verabschiede ich mich von ihnen und kehre in meinen Alltag zurück.  

 

Räucherwerk selbst herstellen - Handbuch

Karin Brandl

Räucherduft und Feuerzauber

Kleine Räucherkunde edler Harze, Kräuter und Gewürze

4. Aufl. kartoniert, 10,10 EUR, ISBN 978-3-932669-07-1, Alchima Verlag - im Buchhandel erhältlich

 

 

 

 

 

 

 


 

24.8.2016 - KunstTextGeld0012016 Karin Brandl, Heimat Augsburg 

Wer Geld nimmt, darf nicht pingelig sein. Parteispende nützt. Parteispende schützt. Baufirmen, schon jetzt an Morgen denken. Der nächste Wahlkampf kommt bestimmt.

Wenn Spenden für Lokalpolitiker zum Verhängnis werden  

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Gartenphilosophie   - 13.8.2016

 

Ich gärtnere mit der Natur, nicht gegen sie. Oft folge ich ihren Einfällen und lasse sie machen, bis es mir zu viel wird.

Dann greife ich zum Spaten, reiße heraus, grabe um, steche ab. Doch sengende Tage lassen nicht viel Gartenarbeit zu. Der Regen neulich brachte Abkühlung, beinahe schon herbstlich jetzt. An dem schmalen Rand ums Treibhaus wuchsen von selber Kartoffeln. Vergessene Erdäpfelchen vom Vorjahr, die ich im Frühsommer habe stehen lassen. Sieglinde ließ sich nicht lumpen. Seit Jahren rette ich sie. Jetzt spendierte sie mir eine Schüssel voll Kartöffelchen. Nichts geht über neue Kartoffeln vom Blech. Ich schäle sie nicht, denn die Schale ist noch zart. Zuletzt mit etwas Käse überbacken, wunderbar!

In meinem Garten muß niemand eine Norm erfüllen. Tomaten, Gurken, Zucchini, wie gewachsen. Wind und Vögel säen mir immer wieder neue Überraschungen ins Beet. Eines Tages ging stattlicher Borretsch auf. Ich liebe sein Blau. Er kommt immer wieder und ich lasse ihn stehn. Die Bienen danken es mir. Auch der Dill im Treibhaus gesellte sich selbst zu meinen Gurken. Es sind gute Partner.

Ja, die Natur beschenkt mich reichlich.

 

 

 

 

 

 

FRIEDENSFEST  8/8/2016    MUT zum Leben  -  Wachsein ohne wenn und aber  -  DIE WAHRHEIT NICHT UMLÜGEN - aufrecht stehen - Augen auf - HINHÖREN - was die Schönredner wieder sülzen und womit sie von sich ablenken - wer trägt noch Verantwortung? - UND JETZT DENKST DU! - endlich den Mut dazu - AUGSBURG. KunstTextMut von Karin Brandl, Heimat Augsburg 2016

 

 

 

 

 

Neue Gebetsfahnen im Garten  -  16.6.2016

Die tibetischen Gebetsfähnchen hat der Wind mit der Zeit ganz aufgefressen. Nun stellte ich selbst eine Fahnenreihe her. Mit freihand geschnittenen Schablonen bedruckte ich ungesäumte Stoffquadrate und nähte sie an ein Band.

Ich mag es gern, wenn etwas flattert und sich bewegt im Wind. Vielleicht läßt sich der Sommer herbei und kommt, wenn er meine Fahnen sieht.

Auch meine große Gartenfahne von 2005, die den Elementen gewidmet ist, steht wieder. Sie hat die Form eines Segels, doch die Hasel spendierte mir wieder eine gebogene Gerte als Fahnenstange. Die Hülse ist beweglich und dreht sich im Wind.

 

 

 


Heimat Augsburg: Filz geht mit Seife von Karin Brandl zur langen Kunstnacht der Heimat - 4.6.2016

 

 

Schwarz auf weiß ist meine bayrisch-schwäbische Heimat. 

Hier schmiert Seife noch richtig und mit Wurst fängt man lokalpolitische Mäuse, aber unbequeme Künstlerinnen werden ersäuft, dort wo Satire Notwehr ist, wo sie mir den Garten jedes Jahr aufs neue verwüsten, wo das Gemüse wächst, wo im Wasserschutzgebiet ein Hausbrunnen auf 150 PSM untersucht werden muß aber die Stadtwerke bei ihrem Brunnenwasser nur 70 testen, mein Glück, dass ich hier daheim bin, wo Heimat noch sauber ist und gründlich tiefgründig, wo wir Abgeordnete und Staatssekretäre im Spez’nclub haben, und Stadträte als ehrenamtliche Richter am Verwaltungsgericht noch auffallen und der Vorsitzende die Verhandlung platzen läßt, nun ja, weil es in der Gerichtsordnung so steht. Schwarz auf weiß ist meine Heimat. 

  Karin Brandl bei 
Ottfried Fischer Wen stört Kunst?

 

 

 

 

 

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